Mundart
Unser Muddersproch isch wie sie isch...
Die Epfenbacher Mundart wird seit jeher von den Einheimischen gepflegt. Viele Hobby-Dichter, Frauen und Männer, haben die Dorfkultur mit ihren Versen und Prosastücken bereichert. Bekannt sind Namen wie Martha Ambiel, Erich Ambiel, Margarethe Allgeier, August Arnold, Paul Brust, Isabell Hafner, Erika Keller, Hilda Keller und viele andere.
Heimatverein-Auftritt beim Südwestrundfunk 2007
Der Südwestrundfunk SWR4, Studio Mannheim, hatte den Verein für Heimatpflege Epfenbach eingeladen, am 5. Mai 2007 im Gläsernen Studio auf dem Maimarkt Epfenbacher Mundart vorzutragen. Zusammen mit dem neugewählten Bürgermeister Joachim Bösenecker haben sechs Mitglieder aus der Vorstandschaft diese Aufgabe wahrgenommen und aus dem reichhaltigen Schatz von Mundartgedichten und Anekdoten, deren Verfasser aus dem Ort stammen, einige Beiträge präsentiert. Darunter waren die Gedichte über die „Muddersproch“, den Dorfbrunnen und den Kartoffelkuchen. Außerdem wurde über die sieben Straßen* gesprochen, die in den Ort hineinführen und das „Epfenbacher Rad“ bilden.
Und die Information über den Epfenbacher Uznamen „Kiehstumpe“ durfte auch nicht fehlen. Von denen gab es einige Bündel für die Zuhörer zum Mitnehmen, auch eine ganze Fanmeile aus Epfenbach war im Studio eingetroffen, mit Beifall wurde nicht gegeizt. Die Moderatorin des SWR war Petra Stalbus, sie weiß jetzt über den Ort richtig Bescheid. Allen Beteiligten hat es Spaß gemacht, Studioluft unter echten Bedingungen zu schnuppern. Der Vortrag wurde aufgezeichnet.
*) auch bekannt als: "Die sieben geteerten Ortsein- und ausgänge.
mp3-Aufzeichnung von Erika Keller
Um die Epfenbacher Mundart zu bewahren, wurden Gedichte von Epfenbacher Autoren in Mundart auf Tonträger aufgespielt.
Damit wird der Verein auch gleichzeitig dem Anliegen von Hilda Keller gerecht, das sie im Gedicht "Unser Muddersproch" vorbringt:
Gedicht von Hilda Keller
"Unser Muddersproch"
Heit hawi ä bsunners Oliege on Eich Ihr Freind und Gönner vum Heimatverei.
I muß Eich mol widder deitlich sare, dut mer unser Muddersproch net gonz unnerschlare.
Soball unser Kinner kumme end Schul messe sie houchdeutsch schwetze,
deß ghert dezu, denn deß isch wichdich, deß messe sie kenne, daß sie a richdich schreiwe lerne.
Un a die Berufstädiche wu fahre än d'Stadt, die kenne dort net obringe ihr "Epfelbacher Platt",
sunscht det jo moncher sie net versteh, deß welle me net, deß wär a net scheh.
Ich waiß, unser Mundart kon mer net immer pflere, do wumme grad steht, am dägliche Lewe.
Awer womme dehom isch bei Fra un Kind, oder womme sich mit Freind zusommefind,
do bitt i Eich, schwetzt wie mers Eich glehrt, un wonn's amol än 'Fremmer' hert,
un wonn der donn lächelt iwer Eich, donn denkt, mein Freind, deß isch mer gleich,
denn wonns druff okummt, liewer Vetter, konn i jederzeit a houchdeitsch redde.
Vielleicht net grad wies än der Bicher steht, awer doch sou, daß mi jeder versteht.
Drum bitt i Eich, dut mi recht versteh, loßt unser Muddersproch net unnergeh.
Heimatbuch von Emil Zapf
In dem lesenswerten Heimatbuch "Epfenbach" von Emil Zapf, das 1969 erschien, schreibt der Autor bescheiden:
Eine umfangreiche Sammlung des Kraichgauer Dialekts hat Frau Marliese Echner-Klingmann, Eschelbronn, zusammen gestellt. Ihre Arbeit ist vom Heimatverein Kraichgau als Sonderveröffentlichung Nr. 23 herausgegeben worden. Auch im Internet hat sie ihren "Kraichgauer Wortschatz" veröffentlicht, für den interessierten Leser eine sehenswerte Seite.